Eine Unterart des Eurasischen Wolfs ist der italienische Wolf. Er siedelte sich in den Jahrhunderten in weiten Teilen der Apeninnen von Kalabrien über Ligurien bis zu den Westalpen an. Mittlerweile ist er auch in den franz. und schweizer Alpen verbreitet. Dort ( schweizer Alpen ) gab es in den letzten Jahren, vermehrt Sichtungen von Einzeltieren. Etwa um 2012 bildete sich am Calanda bei Chur das erste Rudel der Schweiz, seit den Zeiten der Ausrottung. Die erste Sichtung in Deutschland hatten wir im Jahr 2006.
Er unterscheidet sich genetisch deutlich von anderen Unterarten des Wolfes. Man ging lange davon aus, das es sich um Kreuzungen zwischen Wölfen und Haushunden sowie herrenloser Hunde handelte, und das er sich dadurch zu einer eigenen Unterart entwickelte ( Canis lupus italicus ). Dieses konnte aber in den letzten Jahren wiederlegt werden.
Die Italienischen Wölfe sind im Vergleich zu anderen Wolfsarten eher klein. Sie erreichen eine Schulterhöhe von etwa 70 cm, und werden vom Kopf bis zum Rumpf etwa 150 cm gross. Das Gewicht des italienischen Wolfes ist je nach Region verschieden. Die italienischen Populationen haben im Durchschnitt ein Gewicht von 30 Kg für Fähen, und ca. 35 Kg für Rüden. In anderen Regionen wie z.B. den französischen Alpen hingegen liegen die Durchschnittsgewichte bei 36 Kg für Rüden und 28 Kg für Fähen.
Das Fell des Italienischen Wolfs ist an den Flanken graubraun, an der Innenseite weiß, und der Rücken, der Bauch und die Läufe überwiegend schwarz. Die ausgeprägte Schwarzfärbung an der Vorderseite der Vorderläufe ist ein wichtiges Merkmal des Italienischen Wolfs, welches bei anderen Wolfsunterarten gar nicht, oder nur teilweise vorkommt.
Auf dem Speiseplan des Italienischen Wolfes stehen eher kleinere Huftiere. Er bevorzugt Rehe, Rothirsche und Wildschweine. In den Alpen auch Gämsen, unter den Haustieren Schafe und Ziegen. Pferde oder Kühe werden nur äußerst selten gerissen. Eine Spezialisierung auf grössere Huftiere fand nie statt, da Sie in seinen Gebieten und Regionen nicht vorkamen.
Aufgrund der italienischen Geschichte ( Romulus und Remus ) geniesst er viele Sympathien in der heimischen Bevölkerung, was aber nicht verhinderte das er bejagt wurde, und um 1970 fast ausgerottet war. Die italienische Regierung stellte daraufhin den Wolf im Jahr 1976 unter Schutz. Zu dem Zeitpunkt bestand die Population lediglich aus ca. 100 Tieren. Aber der Bestand erholte sich schnell und so kam es zur Ausbreitung in ganz Italien und schließlich bis in die französischen und schweizer Alpen. Aktuell beläuft sich der Bestand bei 500 – 1000 Tiere.